FAQs Lebensmittel richtig lagern (incl. Liste)
Aktualisiert: 17. Okt.
Lebensmittelabfall vermeiden und dadurch Geld sparen ist nicht nur aus egoistischen Gründen eine gute Idee. Denn immerhin sechs Prozent tragen verrottende Lebensmittel weltweit zum Ausstoß von Treibhausgasen bei. So die Zahlen auf Our World in Data.
Selbst möglichst wenig zu dieser Verschwendung beizutragen darf unser Ziel sein. Mit der theoretisch längsten Haltbarkeit durch richtiges Lagern können wir es erreichen. Obwohl im echten Leben natürlich auch immer mal ein Lebensmittel schlecht wird.
In diesem Blogbeitrag sammle und beantworte ich eure Fragen zur richtigen Lagerung von Lebensmitteln. Vollwertig pflanzliche Ernährung (plantbased diet deutsch) steht dabei wie immer im Mittelpunkt. Aber auch, wenn dein Ernährungsmuster nicht vollständig ohne tierische Produkte auskommt, findest du hier Antworten.
Fehlt dir ein Thema, dann sende mir deine Frage einfach per E-Mail oder Instagram und die Antwort landet im nächsten Update.
Folgende Fragen sind bereits beantwortet:
Welche Lebensmittel wo lagern? / Welche Lebensmittel wie lagern?
1. Welche Lebensmittel wie lagern? (Liste)
Diese Grafik der Ökokiste* gibt dir eine Übersicht, welche Lebensmittel du in Küche und Haushalt, wo und bei welcher Temperatur lagern solltest. Die Ökokiste e.V. hat mir freundlicherweise erlaubt, sie dir als PDF-Datei zur Verfügung zu stellen.
2. Welche Lebensmittel nicht zusammen lagern?
Wenn Äpfel, Tomaten und Aprikosen reifen, entsteht das Gas Ethylen. Dieses lässt umliegendes Obst und Gemüse nachreifen und schließlich schlecht werden.
Lagere sie deshalb getrennt. Eine umfassende Liste ethlyenproduzierender Obstsorten findest du auf Seite 4 der Lagertipps der Ökokiste*.
3. Welche Lebensmittel bei Raumtemperatur lagern?
Avocado, Kürbis, Kartoffeln, Tomaten bei Zimmertemperatur lagern.
Ebenso Knoblauch und Zwiebeln bei Zimmertemperatur lagern, am besten in einem Tontopf mit Löchern.
In den Obstkorb auf den Küchentisch gehören unversehrte Südfrüchte. Also Zitrusfrüchte, Bananen, Melonen, Ananas, Mangos. Im Kühlschrank ist es ihnen zu kalt und sie können braun werden und wässrig-glasige Stellen bekommen.
Ausnahme: Die kurze Haltbarkeit von Bio-Zitronen verlängert sich im Obst- und Gemüsefach des Kühlschranks.
4. Welche Lebensmittel dunkel lagern?
Obst- und Gemüsesorten, die bei Sonneneinstrahlung nachreifen (z. B. Tomaten) an einem dunklen Ort lagern. Wichtig: Auf gute Luftzirkulation achten.
5. Was bedeutet kühl lagern bei Lebensmitteln?
Kühl lagern bedeutet kälter als Raumtemperatur. Also Kühlschrank, Keller oder Balkon im Winter.
Wasserreiche Lebensmittel (z. B. Gurke, Paprika, Aubergine, Zucchini) verlieren bei zu niedriger Temperatur an Geschmack und gehören deshalb nicht in den Kühlschrank.
Kartoffeln, Knoblauch und Zwiebeln beginnen im Kühlschrank zu keimen. Deshalb in einer dunklen Kiste, einem Topf oder im Keller lagern.
Eine Übersicht, welches Obst und Gemüse du im Kühlschrank und welche Lebensmittel im Keller lagern solltest, findest du auf Seite 2 und 3 der Lagertipps der Ökokiste*.
Lebensmittel richtig lagern im Kühlschrank
1. Welches Gemüse im Kühlschrank lagern?
Blattgemüse (z. B. Spinat, Grünkohl) gehört in den Kühlschrank.
Beerenobst und Steinobst im Kühlschrank lagern.
Bei überreifen Avocados (und Tomaten) kann im Kühlschrank der Reifeprozess unterbrochen und die Haltbarkeit verlängert werden.
Erst mal angeschnitten gehören auch diejenigen Lebensmittel in den Kühlschrank, die in unversehrtem Zustand Raumtemperatur bevorzugen. Ein verschließbarer Behälter verhindert, dass sich Geruch und Keime ausbreiten können.
Pro-Tipp: Leere Schraubgläser und Plastikcontainer von Dips und Aufstrichen ausspülen und darin angeschnittene Lebensmittel (z. B. Zwiebeln, Avocados) in den Kühlschrank stellen.
Auch das Kochen eines Lebensmittels nimmt Einfluss auf dessen optimale Lagerung. Gekochte Kartoffeln gehören nun in den Kühlschrank. Am besten lose auf einem Teller halten sie sich dort bis zu vier Tage.
2. Wo Gemüse im Kühlschrank lagern?
Die meisten Gemüse- und Obstsorten bevorzugen es kalt (um 8º C). Das entspricht der Temperatur in den Frischefächern unten im Kühlschrank.
Ins Obst- und Gemüsefach gehören
z. B. Aprikosen, Beeren und Kirschen, Blattsalate, Spinat, Rüben, Kohl, Pilze, Sellerie, Spargel und Karotten (eingewickelt in ein feuchtes Tuch).
Beeren zuerst waschen und dann in einer Schale oder Box, deren Boden mit einem Küchenpapier ausgelegt ist, ins Obst- und Gemüsefach stellen. So wird Flüssigkeit aufgenommen und das empfindliche Obst schimmelt nicht. Haltbarkeit: ungefähr 2 Tage.
Auch Steinobst (z. B. Pfirsiche, Nektarinen, Aprikosen) vorsichtig behandeln, da sonst Druckstellen entstehen, die zu Faulen beginnen. Angematschte Früchte ausschneiden oder pürieren.
Blattgemüse und Salate bevorzugt in eine Dose mit Siebeinsatz, eine Salatschleuder*, einen TK-Beutel oder in ein feuchtes Tuch packen. Blattgemüse besser zupfen statt schneiden oder im ganzen Blatt lassen, da das Gemüse an Schnittkanten schnell schlecht wird. Haltbarkeit: 1-2 Wochen je nach Sorte.
Pro-Tipp: Ich wasche und präpariere Gemüse, bevor ich es verstaue. Das senkt die Schwelle, zu einem gesunden Snack zu greifen. Außerdem beschleunigt es das Kochen und das Risiko wird reduziert, das Keime in den Kühlschrank gelangen. Bei Blattgemüse klappt das problemlos. Andere Gemüsesorten, wie z. B. Karotten, büßen dadurch an Geschmack und Haltbarkeit ein. Das muss man bei der Menge berücksichtigen.
3. Erdbeeren im Kühlschrank lagern oder nicht?
Erdbeeren, die du noch am selben Tag planst zu essen, an dem du sie gekauft hast, kannst du bis dahin einfach in der Küche stehen lassen und auch erst dann waschen.
Für länger als einen Tag lagern aber auch Erdbeeren, wie alle Beeren, am besten im Obst- und Gemüsefach des Kühlschranks. Lediglich faulige Stellen entfernen, aber die Erdbeeren noch nicht waschen, und sie in einem großen Sieb in den Kühlschrank stellen. Haltbarkeit: bis 2 Tage.
Achtung: In sensiblen Lebensphasen (Schwangerschaft, frühe Kindheit, gehobenes Alter) fauliges Obst nicht ausschneiden, sondern wegwerfen! Hier entlang für einen ausführlichen Beitrag zum Thema "Lebensmittelsicherheit".
4. Tomaten im Kühlschrank lagern oder nicht?
Tomaten nicht im Kühlschrank lagern. Dort verlieren sie Aroma und schimmeln schnell. Letzteres übrigens auch dann, wenn sie in Plastik verpackt sind.
Ideal für die Lagerung von Tomaten ist ein schattiger Ort bei ungefähr 15º C, da sie unter Sonneneinstrahlung nachreifen. Willst du Tomaten nachreifen lassen, legst du sie dagegen in die Sonne.
Ausnahme: Überreife Tomaten, die bald schlecht werden. Lagerst du diese im Kühlschrank, verlängert das ihre Haltbarkeit um 1-2 Tage.
Pro-Tipp: Die Lagertipps setzen voraus, dass die Lebensmittel unbeschädigt und gesund sind. Verletzungen reduzieren die Haltbarkeit wesentlich, ebenso angeschnittene Teilstücke. Schnittstellen können mit Zitronensaft behandelt werden, um das Braunwerden zu verlangsamen.
5. Halbe Zitronen in Tupperware in den Kühlschrank oder nicht?
Zitronen und Co. stammen aus warmen Regionen und selbst aufgeschnittene Zitrusfrüchte müssen deshalb nicht in den Kühlschrank. Zudem brauchen sie den Kontakt zur Luft.
Einfach die Schnittfläche einer Zitronenhälfte eintrocknen lassen und sie für rund eine Woche bei Raumtemperatur lagern.
Bestimmte Lebensmittel
1. Wie lagert man Öl richtig?
Kann Öl schlecht werden? Die Antwort lautet: Nur sehr schwer.
Olivenöl* hält sich lichtgeschützt und bei Zimmertemperatur (z. B. im Schrank) für mehrere Monate. Kalte Temperaturen (z. B. im Kühlschrank) schaden dem Öl nicht, lassen es aber flocken und trüb werden.
Omega-3-reiches Öl (z. B. Lein- und Rapsöl) im Kühlschrank aufbewahren und innerhalb von 6 Wochen aufbrauchen. Einfrieren verlängert die Haltbarkeit auf bis zu 3 Monate.
2. Wie lagert man Kräuter richtig?
Die richtige Lagerung von Kräutern hängt davon ab, ob es sich um weiche oder um "holzige", feste Sorten handelt.
Weiche Sorten (z. B. Basilikum, Dill, Estragon, Minze, Koriander, Petersilie) bleiben lange frisch, wenn sie wie Blumen in einem Glas stehen. Im Kühlschrank und luftig mit einer Plastiktüte abgedeckt, halten die Kräuter noch länger.
Die festen Variationen (z. B. Oregano, Rosmarin, Salbei, Schnittlauch) mögen es nicht ganz so nass. Sie bleiben in ein feuchtes Tuch gewickelt, dann in einen Behälter gepackt und im Kühlschrank längst möglich frisch.
3. Wie Brot am besten lagern?
Die optimale Aufbewahrung variiert nach Brotsorte.
Weißbrot trocknet sehr schnell aus. Deshalb am besten eingefroren lagern und scheibenweise an der Luft oder im Toaster auftauen. Im Ganzen eingefrorenes Baguette (und Brötchen) leicht befeuchten und im Ofen aufbacken.
Pumpernickel kann die Feuchtigkeit im Kühlschrank ertragen und bleibt dort (auch geöffnet) lange haltbar.
Sauerteig-Mischbrot niemals im Kühlschrank lagern. Dort ist es zu feucht und der Laib schimmelt.
Brauchst du den Laib in zwei Tagen auf, kann er so lange mit der Schnittseite nach unten auf dem Schneidebrett stehen bleiben, gegebenenfalls abgedeckt unter einem Geschirrtuch.
Damit es bei längerer Lagerung nicht austrocknet, das Brot in einem Stoffbeutel lagern, den du z.B. in den Backofen legst.
4. Wie eine Avocado richtig aufbewahren?
Die besten Lagertipps sind sinnlos, wenn man im Supermarkt die falsche Avocado erwischt.
Beim Kauf von Avocados gibt es mehrere Faktoren zu beachten. Zuerst sollten sie keine Risse, Dellen oder Flecken haben. Reif sind sie, wenn die Schale dunkelgrün bis schwarz ist und eine leichte Druckempfindlichkeit aufweist, ohne zu weich zu sein. Schau dir hier auch meinen Geheimtipp an.
Hast du nun aber eine Avocado erwischt, die noch etwas nachreifen muss, solltest du sie bei Raumtemperatur aufbewahren. Du kannst sie z. B. in einer Papiertüte lagern und um den Reifeprozess zu beschleunigen, kannst du außerdem einen reifen Apfel dazu legen.
Für eine reife Avocado gilt dann die entgegengesetzte Strategie. Sie sollte innerhalb von 2-3 Tagen verwendet und bis dahin kalt (im Kühlschrank) sowie getrennt von anderen reifen Früchten aufbewahrt werden.
Samt Kern in einem luftdichten Behälter ist dort auch der beste Platz für eine angeschnittene Avocado. Die Schnittfläche mit etwas Zitronensaft oder Olivenöl beträufeln soll außerdem das Braunwerden verhindern.
Fandest du diesen Artikel hilfreich? Dann teile ihn doch mit jemandem, dem diese Informationen ebenfalls helfen können. Man wird es dir danken–versprochen!
Außerdem freue ich mich, wenn du mich wissen lässt, was besonders hilfreich für dich war und was du für dich mitnehmen kannst. Und auch Anregungen und Kritik darfst du mich gerne wissen lassen. Gleich hier in den Kommentaren oder werde Teil unserer Instagram-Community.
Anmerkung: Dieser Post enthält Werbung in Form von Links zu externen Seiten und Produkten. Das hilft uns dabei, dir weiterhin kostenlos Informationen zur Verfügung zu stellen. Die Werbung ist gekennzeichnet (*) und enthält nur Produkte und Services, die wir persönlich nutzen oder empfehlen können.
Kommentar-Regeln: Kritisch und hinterfragend wie in einem Klassenzimmer, wertschätzend und respektvoll wie im Wohnzimmer deiner Eltern. This is how we do it–Alles andere wird gelöscht. Kein Spam, keine Werbung!
Comments